Qigong-Praxis

Stille und Bewegung

Die außerordentliche Wirksamkeit des authentischen Qigong basiert auf Übungen zur Regulierung des Körpers, der Atmung und des Geistes. Die einzelnen Methoden lassen sich in stille und bewegte Formen unterteilen.

Ein ausgewogenes Qigong-Training enthält in der Regel sowohl Übungen in Stille als auch Übungen in Bewegung. Die einzelnen Übungsabschnitte können jeweils auf die spezielle Konstitution des Übenden abgestimmt werden. Junge und alte Menschen, starke und schwache, gesunde und kranke können somit gleichermaßen von den positiven Wirkungen profitieren.

Kernelemente des Qigong-Trainings

Der Trainingsablauf sollte mit einigen Lockerungen beginnen, die den Körper auf die nachfolgenden Übungen einstimmen und den Geist beruhigen. Zu den klassischen Lockerungsübungen zählen Schütteln, Hüftkreisen und Massagen.

Es folgen in der Regel Übungen (Meditationen) in Bewegung, die den Transport von Blut und Qi anregen. Blockaden in den Meridianen werden aufgelöst und wichtige Akkupunkturpunkte geöffnet. Dadurch wird ein Austausch zwischen dem Qi des Menschen und dem Qi der Natur ermöglicht.

Die Übungen in Stille sind weit mehr als ein klassisches Ausruhen. Die speziellen, über längere Zeiträume gehaltenen Positionen führen zu einer starken Aktivierung des Flusses von Blut und Qi. So berichten viele Menschen während der Übungen in Stille von einem starkem Wärmeempfinden als Ausdruck der Aktivität. Die Übungen in Stille können sowohl im Stehen, als auch im Sitzen oder Liegen praktiziert werden.

Alle Übungen basieren auf den Prinzipien Entspannung, Ruhe und Natürlichkeit. Sie enden in der Regel mit besonderen Abschlussübungen, zu denen sowohl eine regulierende Atemübung und sanfte Massagen als auch die Geste der Dankbarkeit gehören.

Wirkungsweise des Qigong

Ganzheitlichkeit
Regelmäßige Qigong-Übungen harmonisieren und stabilisieren die Körperfunktionen und bewirken eine Verbesserung des Austausches zwischen Körper und Geist. Die Methoden des authentischen Qigong führen darüber hinaus zu einer Verfeinerung der Tugenden des Übenden und haben damit direkte positive Auswirkungen auf dessen gesamtes soziales Umfeld. Sie fördern zudem Respekt und Achtsamkeit im Umgang mit der lebensbedingenden Natur. Solchermaßen wirkt Qigong ganzheitlich auf alle Lebensbereiche.

Eigenverantwortlichkeit
In der westlichen Welt legen wir die Verantwortlichkeit für Gesundheit und Wohlergehen gerne in die Hände von Experten. Damit geben wir gleichzeitig aber auch die Macht ab, selbst etwas ändern zu können. Qigong als tragende Säule der Traditionellen Chinesisischen Medizin setzt vollständig auf die Eigenverantwortlichkeit des Übenden. Er hat alles, um zu gesunden, er hat alle Fähigkeiten, um erfolgreich zu sein. Qigong bietet eine Methode, eigenverantwortlich zu handeln. Gleichzeitig stärken die Qigong-Übungen Ausdauer und Disziplin und erleichtern damit die Notwendigkeit des regelmäßigen Übens.

Qigong-Phänomene
Die vielfältigen Wirkungen des Qigong sind für den Einzelnen zum Teil unterschiedlich spürbar. Manche Menschen berichten bei den Übungen von Wärme, von Kribbeln, von so etwas wie magnetischer Kraft. Andere freuen sich über eine schnell spürbare Vitalität, allgemeines Wohlbefinden, gesunden Appetit und erholsamen Schlaf. Bei längerer Übungspraxis gehen die beobachtbaren Phänomene jedoch wesentlich tiefer: Mehr Mitgefühl und Toleranz, mehr Belastbarkeit, ein höheres Energieniveau und größere Ausgeglichenheit. Menschen berichten, dass sie sich gesunder fühlen, im Beruf erfolgreicher sind, in den menschlichen Beziehungen glücklicher. Die ausdauernde Qigong-Praxis führt darüber hinaus zu einer erstaunlichen Entwicklung der Intuition. Die Wahrnehmung wird weit über das normale Maß geschärft. Gleichzeitig erlangen die Übenden die Fähigkeit, bei anderen Menschen Blockaden zu spüren und sie, bei entsprechender Ausbildung und Autorisierung durch einen Qigong-Meister, mit verschiedenen Maßnahmen zu lösen.

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